Du stehst vor einer Entscheidung, die sich einfach nicht rund anfühlt. Zwei Optionen liegen auf dem Tisch, aber keine davon ist wirklich stimmig. Dein Kopf sagt A oder B. Dein Bauch sagt: weder noch. Und dein Umfeld? Gibt dir gut gemeinte Ratschläge, die dich noch mehr verunsichern.
Willkommen in der Welt komplexer Entscheidungen. Und willkommen beim Tetralemma – einem systemischen Werkzeug, das nicht nur zwischen Ja und Nein unterscheidet, sondern neue Denk- und Entscheidungsräume öffnet.
Was ist das Tetralemma?
Das Tetralemma stammt ursprünglich aus der altindischen Logik und wurde von den systemischen Beratern Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd für die Arbeit mit Strukturaufstellungen weiterentwickelt.
Die Grundidee: Statt nur zwischen A oder B zu entscheiden, denken wir weitere Perspektiven mit:
A
B
Beides (A und B)
Keins von beidem (weder A noch B)
Diese Optionen werden im Raum als Positionen aufgestellt und exploriert. Dadurch wird sichtbar, welche systemischen Dynamiken, inneren Haltungen oder äußeren Bedingungen die Entscheidung beeinflussen.
Typische Business-Situationen, in denen das Tetralemma hilft
Du willst dich entscheiden, ob du dein Unternehmen verkaufen oder selbst weiterentwickeln sollst
Du überlegst, ob du einen langjährigen Mitarbeitenden halten oder gehen lassen sollst
Du schwankst zwischen zwei strategischen Ausrichtungen (z. B. Digitalisierung vs. analoge Premiumberatung)
Du bist innerlich zerrissen zwischen Kontinuität und radikalem Wandel
In all diesen Fällen bietet das Tetralemma einen Rahmen, um über das Offensichtliche hinauszudenken.
Wie funktioniert das Tetralemma in der Praxis?
In einer Tetralemma-Aufstellung wird jede der vier Optionen im Raum markiert. Du stellst dich nacheinander auf jede Position. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um Resonanz:
Wie fühlt sich diese Position an?
Welche inneren Bilder, Gefühle, Gedanken oder Körperempfindungen tauchen auf?
Welche Haltung zeigt sich?
So entsteht ein erweitertes Bild deiner Entscheidungslandschaft – oft mit überraschenden Erkenntnissen.
Systemische Prinzipien, die im Tetralemma wirken
Mehrperspektivisches Denken: Komplexe Systeme brauchen komplexe Denkangebote.
Wertfreiheit: Alle Optionen sind gleichwertig betrachtbar, ohne moralische Bewertung.
Emergenz: Die weiteren Positionen öffnen den Raum für neue, vorher nicht denkbare Möglichkeiten.
Reflexionsfragen für deine nächste Entscheidung
Was sind meine A- und B-Optionen? Und was daran sind Vor- und Nachteile?
Was wäre, wenn beides gleichzeitig möglich wäre? Wie könnte das aussehen?
Was bedeutet es für mich, keine der beiden Optionen zu wählen?
Welche Idee, die ich noch gar nicht gedacht habe, könnte die Lösung sein?
Fazit: Das Tetralemma ist keine Entscheidungshilfe – es ist eine Entscheidungserweiterung
Wenn du das Gefühl hast, in deiner Entscheidungsfindung festzustecken, ist das Tetralemma eine Einladung, neue Sichtweisen einzunehmen. Es zeigt, dass zwischen Schwarz und Weiß nicht nur Grau, sondern eine ganze Farbpalette liegt.
Gerade für Unternehmer und Führungskräfte in komplexen Situationen kann dieses Format zu mehr Klarheit, innerer Stimmigkeit und kreativen Lösungen führen.
Du willst eine Entscheidung systemisch durchleuchten? Buche jetzt deine Diagnose-Session, in der wir gemeinsam mit dem Tetralemma arbeiten. Klarheit ist der erste Schritt zu wirksamer Handlung.