Stell dir vor, ein Unternehmen ist wie ein riesiges, buntes Kinderzimmer voller Spielsachen und Menschen. Und mittendrin sitzt Paul. Paul ist Chef. Er ist so etwas wie der große Bruder oder die große Schwester im Kinderzimmer. Er passt auf, dass alles läuft. Dass alle miteinander spielen, keiner sich streitet und jeder weiß, was zu tun ist.
Aber manchmal merkt Paul: Irgendwas stimmt nicht. Die Bauklötze wackeln, das Lieblingsspielzeug ist verschwunden – und keiner weiß, warum. Obwohl alle Kinder sagen: „Ich hab nichts gemacht!“
Und jetzt wird es spannend. Denn Systemik hilft Paul, genau DAS zu verstehen: Was ist hier wirklich los?
Was bedeutet „Systemik“?
Systemik heißt: Wir schauen nicht nur auf das, was wir sehen, sondern auf das, was dazwischen passiert. So wie Mama oder Papa manchmal merken: „Hm, hier ist schlechte Stimmung im Raum“, auch wenn keiner etwas sagt.
Systemik bedeutet: Nicht nur gucken, wer das Spielzeug kaputt gemacht hat, sondern warum es immer wieder passiert. Vielleicht fühlt sich ein Kind allein. Oder es wollte dazugehören. Oder es wusste gar nicht, dass es stört.
Das Unternehmen ist wie ein Uhrwerk
Ein Unternehmen funktioniert ein bisschen wie ein Uhrwerk: ganz viele Zahnräder, die sich drehen. Wenn ein Zahnrad klemmt, funktioniert die ganze Uhr nicht mehr richtig. Und wenn Paul nur das kaputte Zahnrad austauscht, ohne zu sehen, welches weitere Zahnrad es blockiert hat, dann geht die Uhr vielleicht kurz, aber schon ganz bald wieder nicht mehr.
Systemik sagt: Schau tiefer. Versteh das ganze Uhrwerk.
Und was macht Paul dann?
Paul lernt, Fragen zu stellen wie:
Wer fühlt sich gerade übergangen?
Wer traut sich vielleicht nicht, etwas zu sagen?
Welche Regeln gibt es hier, die niemand laut sagt?
Das sind wie Zauberfragen, die helfen, die unsichtbaren Sachen sichtbar zu machen.
Ein einfaches Beispiel:
Wenn ein Kind im Kindergarten ständig mit Bausteinen wirft, sagen viele: „Der will nur Ärger machen.“ Aber vielleicht will das Kind einfach Aufmerksamkeit. Oder es ist traurig, dass niemand mit ihm spielt. Die Lösung ist nicht „Bausteine wegnehmen“, sondern hinschauen: Was braucht das Kind wirklich?
Genauso ist es im Unternehmen.
Was bedeutet das für Unternehmer?
Wenn Erwachsene wie Paul lernen, so hinzuschauen, dann können sie viel besser entscheiden:
Wie sie ihr Team führen.
Wie sie Konflikte lösen.
Wie sie aus „Chaos“ wieder Ordnung machen.
Nicht durch mehr Regeln. Sondern durch echtes Verstehen.
Systemik hilft Unternehmern wie Paul, nicht nur das zu reparieren, was sie sehen, sondern zu begreifen, warum es passiert. Es ist wie ein Navigationssystem für die unsichtbaren Wege im Unternehmen. Damit aus Stolpersteinen Wegweiser werden.
Und das Beste? Wenn man so schaut, dann geht plötzlich vieles leichter. Weil man nicht mehr gegen das System kämpft, sondern mit ihm arbeitet.
Wie sieht das bei dir aus? Spürst du auch manchmal, dass etwas nicht rund läuft, aber du weißt nicht genau, warum? Dann könnte es Zeit sein, dein Uhrwerk mal systemisch anzuschauen.
