Stell dir vor, du führst dein Unternehmen mit voller Energie – und trotzdem hakt es immer wieder an Stellen, die du dir nicht erklären kannst. Es fühlt sich an, als würdest du an den richtigen Dingen arbeiten, doch irgendetwas zieht dich immer wieder zurück. Willkommen in der Welt systemischer Verstrickungen.
Wenn klassische Tools nicht greifen, braucht es einen Perspektivwechsel. Eine Methode, die nicht nur Symptome betrachtet, sondern Muster. Nicht nur Zahlen, sondern Zugehörigkeit. Nicht nur das Jetzt, sondern das Dahinter.
Eine dieser Methoden ist das Genogramm – ursprünglich aus der systemischen Therapie, heute ein wirkungsvolles Tool im Businesskontext.
Was ist ein Genogramm – und warum ist es so kraftvoll?
Ein Genogramm ist mehr als ein Stammbaum. Es ist ein Abbild deines Herkunftssystems: grafisch, klar und manchmal brutal ehrlich. Es zeigt nicht nur „wer mit wem verwandt ist“, sondern:
Wo Beziehungen belastet sind.
Welche Rollen du unbewusst übernommen hast.
Welche Muster sich wiederholen (oft über Generationen hinweg).
Du erfährst, wie tief deine Art zu führen, zu entscheiden oder dich verantwortlich zu fühlen möglicherweise in etwas wurzelt, das weit vor deinem ersten Businessplan liegt.
Warum das im Business eine Rolle spielt?
Ganz einfach: Weil du dein Unternehmen nicht losgelöst von dir selbst führen kannst!
Du kennst diese Sätze vielleicht:
„Wenn ich nicht alles kontrolliere, geht’s schief.“
„Ich darf keine Schwäche zeigen, das hat bei meinem Vater auch niemand gemacht.“
„Ich kann niemandem zumuten, was ich selbst aushalte.“
Das sind keine Managementprobleme. Das sind systemische Muster.
Sie entstehen in Familiensystemen – und wirken in Unternehmenssysteme hinein. Du bist Chef, Entscheider, Feuerwehrmann… aber vielleicht auch: Sohn eines Patriarchen, ältester Bruder, ungeliebter Querdenker.
Das Genogramm hilft dir dabei, diese Ebenen auseinanderzuhalten.
Was passiert, wenn du mit einem Genogramm arbeitest?
Du zeichnest dein Familiensystem, meist über drei Generationen hinweg. Nicht kunstvoll. Sondern klar. Du siehst:
Wer war da – und wer fehlte?
Welche Schicksale wurden getragen – und von wem?
Welche Dynamiken wiederholen sich – in deiner Familie und deinem Unternehmen?
Und plötzlich wird sichtbar, was du vorher nur gespürt hast:
Dass dein Perfektionismus vielleicht gar nicht deiner ist.
Dass du dich für das Wohl aller verantwortlich fühlst, weil in deiner Familie niemand wirklich geführt hat.
Dass dein Schweigen in Konflikten mehr mit deiner Kindheit zu tun hat als mit deinem Team.
Und was bringt das?
Klarheit. Entlastung. Und oft ein tiefes Durchatmen.
Denn mit einem Genogramm erkennst du nicht nur Muster – du kannst dich auch entscheiden, sie nicht weiterzuführen.
Du kannst sagen:
„Das war ihr Weg. Meiner ist ein anderer.“
„Ich achte das, was war – aber ich bin nicht mehr daran gebunden.“
„Ich darf führen, ohne mich aufzuopfern.“
Wann lohnt sich ein Genogramm im Business?
Ein Genogramm macht besonders dann Sinn, wenn du spürst:
Du kommst immer wieder an die gleiche Grenze – egal, was du versuchst.
Du übernimmst zu viel – kannst aber schwer abgeben.
Du fühlst dich verantwortlich für das, was gar nicht in deinem Bereich liegt.
Du willst nicht wie dein Vater / deine Mutter führen – aber merkst, dass du es trotzdem tust.
Kurz: Wenn du an einem Punkt bist, wo Optimierung nicht mehr reicht. Sondern es um innere Ordnung geht.
Fazit: Ein Genogramm ist kein Tool zur Problemanalyse. Es ist ein Spiegel für dein unternehmerisches Fundament.
Es macht sichtbar, was sonst im Verborgenen wirkt.
Es hilft dir, alte Loyalitäten zu würdigen, ohne ihnen weiter zu dienen.
Und es eröffnet dir die Freiheit, dein Unternehmen so zu führen, wie es wirklich zu dir passt.
Nicht nur erfolgreich. Sondern auch stimmig.
Neugierig geworden?
Wenn du spürst, dass da noch etwas im Hintergrund wirkt – in dir, in deinem Team, in der Art, wie dein Unternehmen tickt – dann ist das Genogramm vielleicht genau der erste Schritt.
Ein stiller, klarer, wirkungsvoller Einstieg in die systemische Arbeit mit dir und deinem Unternehmen.
Lass uns in einem Erstgespräch klären, ob das Genogramm für deine aktuelle Situation hilfreich sein kann. Ich begleite dich gern. Systemisch, strukturiert, mit Blick aufs Ganze.